Die GGH investiert überdurchschnittlich in den Erhalt ihrer Gebäude, um einen Großteil des Wohnungsbestands auf ein von Wohnqualität und Energieeffizienz her zeitgemäßes Niveau zu bringen. Im Schnitt der vergangenen 10 Jahre waren es 15 Millionen Euro pro Jahr. Der Gebäudeerhaltungskoeffizient liegt bei über 30 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und damit deutlich über dem Branchendurchschnitt.
3.000 Wohnungen energetisch saniert
Bislang sind 43 Prozent ihres Wohnungsbestands von knapp 7.000 Wohnungen teilweise oder umfassend energetisch saniert - durch den Einbau neuer Heizungsanlagen und Fenster, die Dämmung einzelner Bauteile oder des gesamten Hauses. Die ersten Gebäude hat sie Ende der 1990er-Jahre mit einem Wärmeschutz versehen. Seitdem werden jährlich neue energetische Modernisierungen angegangen. 23 Prozent des Wohnungsbestands sind nach 1990 errichtet worden und haben damit von vornherein deutlich geringere Werte im Endenergieverbrauch als die in den Jahrzehnten zuvor gebauten Wohnungen.
Wieblingen: 112 Wohnungen
In Wieblingen hat die GGH 7 Häuser mit 112 Wohnungen bis 2017 energetisch modernisiert. Die Investitionssumme lag bei knapp 4 Millionen Euro. Die 1961 fertiggestellten Gebäude verfügen nun über gedämmte Fassaden, Dächer und Kellerdecken sowie neue Fenster und Türen. Der Energieverbrauch ist von rund 110 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf rund 65 Kilowattstunden zurückgegangen - das entspricht gut 40 Prozent. Etwa 9 Tonnen an Kohlendioxid-Emissionen werden pro Jahr und Haus eingespart.
Boxberg: 558 Wohnungen
Bis 2021 modernisiert die GGH 15 Gebäude mit 558 Wohnungen auf dem Boxberg. Ihre insgesamt 726 Wohnungen in der Waldparksiedlung hat sie zwischen 1962 und 1967 errichtet. Die Baukosten betrugen damals 15 Millionen Euro. Nun werden 20 Millionen Euro in den Vollwärmeschutz von 558 Wohnungen investiert. Hier werden die Dächer saniert, die Fassaden, Eingangsbereiche und Kellerdecken gedämmt sowie neue Fenster und zum Teil neue Heizanlagen eingebaut. Der Energieverbrauch ist in den bereits sanierten Häusern um fast die Hälfte von rund 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf rund 80 Kilowattstunden zurückgegangen. Pro Haus werden rund 30 Tonnen weniger Kohlendioxid im Jahr ausgestoßen.
Rohrbach: 156 Wohnungen
Das neueste Projekt ist die energetische Sanierung von 7 Gebäuden mit 156 Mietwohnungen im Rohrbacher Erlenweg. In 4 Bauabschnitten wird bis 2019 die Fassade saniert und mit einer Wärmedämmung versehen. Außerdem werden die Fenster ausgetauscht und die Loggien überarbeitet. Auch hier wird eine Einsparung im Endenergieverbrauch von 40 bis 50 Prozent erwartet; Vergleichswerte liegen noch nicht vor. Die Modernisierung der Heizanlage 2014 hat bereits zu einer Einsparung von 8 Prozent auf nun rund 80 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr geführt. Für die aktuellen Maßnahmen werden 6 Millionen Euro veranschlagt.
35 Prozent des deutschen Energieverbrauchs für Gebäude
Derzeit werden rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland für Gebäude aufgewendet. Den größten Anteil haben nach der Deutschen Energie-Agentur (dena) Ein- und Zweifamilienhäuser: Hier werden 39 Prozent der gesamten Energie genutzt. Bei Mehrfamilienhäusern sind es dagegen nur 24 Prozent. 37 Prozent entfallen auf Nichtwohngebäude.
"Wir möchten unseren Mietern einen höheren Wohnkomfort bieten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten", so Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH. "Unsere Sanierungsbeispiele zeigen, dass sich hohe Einsparungen im Energieverbrauch erreichen lassen. Wir haben allerdings auch ältere Häuser, deren Verbrauch bereits nahe an dem von Neubauten liegt und bei denen zusätzliche Energiemaßnahmen nur wenige Prozent an Einsparung bringen würden."
Einsparpotenziale im Bestand der GGH
Die dena sagt: "Etwa 63 Prozent der Wohngebäude in Deutschland wurden vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979 errichtet. Folglich sind die Effizienzpotenziale bei älteren Häusern besonders hoch: Sie verbrauchen bis zu fünf Mal mehr Energie als nach 2001 errichtete Neubauten, die einen Energieverbrauch von durchschnittlich zirka 85 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aufweisen."
Der Wohnungsbestand der GGH steht bereits gut da: Hier beträgt der Verbrauch in den älteren Gebäuden ohne Wärmedämmung weniger als 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Im Durchschnitt des gesamten Bestands ist der Wert von rund 120 Kilowattstunden zu Beginn der 2000er-Jahre durch die energetischen Sanierungen und die zum Bestand hinzugekommenen Neubauten auf inzwischen rund 100 Kilowattstunden gesunken.
"Wir prüfen genau, in welchem Umfang wir sanieren - auch mit Einzelmaßnahmen wie einer neuen Heizungsanlage können wir eine Energieeinsparung erreichen und die Wohnqualität verbessern. Ein Vollwärmeschutz ist nicht für jedes Haus notwendig und sinnvoll", so Peter Bresinski. "Bei unseren Modernisierungen vereinen wir die ökologischen Ansprüche mit den ökonomischen Möglichkeiten."