„Ein solches Projekt ist nur möglich mit Unterstützung der Bewohner, also einer großen Zahl der heute anwesenden Gäste! Sie haben die geplanten Veränderungen positiv aufgenommen. Auch die Siedlungsgemeinschaft Höllenstein als seit 62 Jahren bestehende Vereinigung der Bewohner trägt unser Vorhaben mit“, bedankte sich GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski bei den Mietern.
Umzugsmanager der GGH betreuen sie mit großem Aufwand und Feingefühl. Sie bieten den Mietern eine Auswahl an gleich- oder höherwertigen Wohnungen an, deren Kaltmiete je nach Quadratmeterzahl und Miethöhe im Vergleich zur vorigen subventioniert wird. Umzugskosten übernimmt die GGH. Die Gespräche laufen einvernehmlich. Mittlerweile sind mehr als drei Viertel der Bewohner in neue Wohnungen umgezogen.
Städtebauliche und architektonische Qualität
„Die Wohngebäude dieses Quartiers entsprachen schon länger nicht mehr dem Stand der Technik und den heutigen Anforderungen der Mieter“, so Erster Bürgermeister Bernd Stadel. „Mit der nun beginnenden Neuentwicklung wird die GGH auch im Höllenstein wieder ein attraktives Wohnungsangebot für breite Schichten der Bevölkerung sicherstellen können.“
„Selbstverständlich war es der Stadt und ebenso der GGH ein wichtiges Anliegen, dass wir ein gutes städtebauliches Konzept und eine gute Architekturqualität erzielen können. Für die Neubebauung wurde deshalb 2011 ein Wettbewerbsverfahren in Form einer Mehrfachbeauftragung durchgeführt.“ Aus diesem Verfahren mit acht Architekturbüros gingen Mronz – Schaefer Architekten in Zusammenarbeit mit Lill + Sparla Landschaftsarchitekten aus Köln als Sieger hervor.
Bernd Stadel: „Der Entwurf überzeugte alle Beteiligten sowohl durch seine städtebaulichen und architektonischen Qualitäten, als auch durch die angebotenen Wohnungstypen und -grundrisse. Der Charakter der heutigen Höllenstein-Siedlung wird sich daher auch in seiner Außenwirkung durch die geplante Neubebauung recht deutlich verändern – und zwar zum Positiven! Durch den zeitgemäßen Wohnungsbau in einem schön gestalteten Wohnumfeld wird dieses Quartier zur neuen Heimat bisheriger Mieter, es wird aber gleichzeitig auch neue Zielgruppen ansprechen.“
Wohnungsmix auch mit Grundrissen speziell für Alleinerziehende
Insgesamt sind in drei Bauabschnitten 250 Ein- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen zur Miete für unterschiedliche Zielgruppen geplant. Alle Wohnungen sind barrierefrei erschlossen. 85 Prozent der 250 Wohnungen sind auch innerhalb der Wohnung inklusive Terrassen und Balkonen gemäß den Richtlinien der Stadt Heidelberg barrierefrei geplant.
Eine Besonderheit sind kompakte Drei-Zimmer-Wohnungen, die sowohl die Bedürfnisse von Alleinerziehenden mit einem Kind als auch die Größenvorgaben der Wohnraumförderung berücksichtigen. Ein Viertel der Wohnungen entspricht den Kriterien des Landeswohnraumförderungsgesetzes. Für 40 Wohnungen im ersten Bauabschnitt wurde ein entsprechender Förderantrag eingereicht; für weitere 20 werden noch Fördermittel beantragt. Im vierten Bauabschnitt wird ein spezielles Wohnungsangebot für Senioren und ein Raumangebot für alle Bewohner des Quartiers entwickelt. Die Häuser werden als Effizienzhäuser mit dem Standard KfW 70 ausgeführt. Die ersten drei Bauabschnitte überschneiden sich teils in der Ausführung und werden daher nacheinander 2015, 2016 und 2017 fertiggestellt.
„Großes innerstädtisches Entwicklungspotenzial“ „Wir wecken das große innerstädtische Entwicklungspotenzial des Höllensteins“, so Peter Bresinski. „Der zeitgemäße Wohnungsbau in einem schönen Wohnumfeld wird die Menschen ansprechen. Wir erreichen eine soziale Durchmischung mit schwellenarmen Wohnungen, die gleichzeitig alters- und familiengerecht sind.“ Um den Aufbau eines lebendigen Miteianders im Quartier zu unterstützen, wird ein Nachbarschaftskonzept erarbeitet. In der Überlegung sind besondere Angebote für die Bewohner, die den Alltag erleichtern und zu einem guten und vertrauensvollen Verhältnis untereinander beitragen. Die Straße „Im Höllenstein“ wird als autofreie Spielstraße gestaltet, und im Bereich des Buchenwegs wird ein Quartiersplatz angelegt. Die bereits vorhandene Infrastruktur rund um das Quartier ist hervorragend: Im unmittelbaren Umfeld befinden sich Kindergärten, Schulen, Sportanlagen, Seniorenbetreuungseinrichtungen und Geschäfte sowie der S-Bahnhof Kirchheim/Rohrbach. „Auch für den Stadtteil Rohrbach und für Kirchheim hat die nun hier beginnende Entwicklung eine große Bedeutung: Die städtebauliche Neuordnung, die mit dem ehemaligen Gelände der Waggonfabrik Fuchs bzw. des Nachfolgers Furukawa begonnen wurde, findet mit dem letzten Baustein, der Quartiersentwicklung Höllenstein, ihren krönenden Abschluss“, so Bernd Stadel.