„Wir freuen uns, dass die GGH mit diesem Projekt weiteren bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Wohnraum für die Beschäftigten des Universitätsklinikums schafft, denn in einer attraktiven Stadt wie Heidelberg benötigen auch junge Menschen in der Ausbildung oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Schichtbetrieb arbeiten, bezahlbare Wohnungen mit kurzen Wegen zum Arbeitsplatz“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. Die räumliche Nähe des Neubauprojekts zum UKHD bietet den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz in kurzer Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie zu Fuß oder per Rad über die Wehrbrücke zu erreichen.
Insgesamt entstehen auf dem etwa 4.500 Quadratmeter großen Gelände 3.170 Quadratmeter Wohnfläche, die auf fünf freistehende, zwei- bis dreigeschossige, L-förmige Gebäude verteilt sind. Die 99 Kleinwohnungen sind in fünf unterschiedliche Typen unterteilt. 90 Wohnungen sind als Ein-Zimmer-Apartments mit 25 bis 30 Quadratmetern Wohnfläche angelegt. Hinzu kommen fünf etwas größere Ein-Zimmer-Wohnungen sowie vier Zwei-Zimmer-Apartments mit bis zu 52 Quadratmetern Wohnfläche. Alle Wohnungen besitzen ein eigenes Bad und sollen mit einer kompakten Küchenzeile ausgestattet werden.
Effiziente und nachhaltige Bauweise
Wegweisend ist das Neubauprojekt auch hinsichtlich seiner Konstruktion. Bei der modularen Holzhybridbauweise kommen Stahlbeton und Holz zum Einsatz, wobei Holz das weitaus dominierende Material darstellt. Holz besitzt als Baustoff eine sehr gute Ökobilanz. Der natürliche und nachwachsende Rohstoff nimmt klimaschädliches Kohlendioxid auf und speichert es dauerhaft. Charakteristisch für die modulare Holzhybridbauweise ist zudem, dass einzelne Gebäudeelemente vollständig vorproduziert werden. Die Bäder der neuen Wohnungen werden beispielsweise als fertige Module auf die Baustelle geliefert, vor Ort eingebaut und angeschlossen. Dadurch können die Arbeiten auf der Baustelle reduziert und die Bauzeit spürbar verkürzt werden. Die Bauphasen an den fünf Häusern verlaufen gestaffelt.
Noch im September werden die Rohbau- und die Holzbauarbeiten am ersten Haus abgeschlossen, danach beginnt am ersten Objekt der Aufbau der fertigen Wände und Decken. „Die Bauarbeiten verlaufen planmäßig. Alle Beteiligten arbeiten mit großem Einsatz daran, die neuen Mitarbeiterwohnungen im kommenden Jahr an das Universitätsklinikum übergeben zu können“, berichtet Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH.
Nach Baufertigstellung werden die 99 Wohnungen vom UKHD angemietet und verwaltet. Die GGH bleibt weiterhin für Dach und Fach und somit für die Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten der Gebäude zuständig.
Quartiersentwicklung Hospital schreitet voran
Im Rahmen der Baustellentour am 2. September konnte sich Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck vom Baufortschritt eines weiteren wichtigen Neubauprojekts der GGH überzeugen. Auf dem zehn Hektar großen Hospital-Areal in Rohrbach entsteht in den kommenden Jahren ein modernes Wohnquartier mit rund 600 Wohnungen in verschiedenen Formen und in unterschiedlichen Preissegmenten. 40 Prozent der geplanten Wohnungen im Hospital-Quartier sind für Haushalte mit unterem und mittlerem Einkommen vorgesehen. Diese müssen maximal 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Miete zahlen. Im Zentrum entsteht ein rund 7.000 Quadratmeter großer Park mit zentraler Spiel- und Liegewiese sowie großzügigen Freiflächen. Daneben tragen Gewerbeflächen zur Vielseitigkeit des Quartiers bei.
Auf den beiden Baufeldern WA3 und WA4 baut die GGH zurzeit 191 geförderte Mietwohnungen mit ein bis fünf Zimmern, davon rund 120 nach den Vorgaben für öffentlich geförderten Wohnraum des Landes und die restlichen im preisgedämpften Segment. Die Neubauwohnungen entstehen in vier- und fünfgeschossigen Gebäuden, die sich in der Gestaltung der Fassaden sowie in Anzahl, Größe und Form der Fenster unterscheiden. Jedes Haus erhält dadurch seinen individuellen Charakter. Der Entwurf für die GGH-Gebäude stammt vom Schweizer Büro DEGELO Architekten und sieht 19 Häuser vor, die sich um begrünte Innenhöfe gruppieren.
„Hier auf der ehemaligen Militärfläche des US-Hospitals entsteht ein ganz besonderes Viertel mit sehr attraktivem und bezahlbarem Wohnraum. Darüber hinaus bietet das neue Hospital-Quartier interessante Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, die allen Bewohnern des Areals und der angrenzenden Wohnviertel zugutekommen“, sagt Erster Bürgermeister Odszuck.
Derzeit laufen die Rohbauarbeiten auf Hochtouren. Die rötliche Farbe der bereits deutlich erkennbaren Fassaden der Geschossbauten ist auf die verwendeten Porotonsteine zurückzuführen. Gedämmte Hohlräume in den Steinen sorgen dafür, dass Kälte nicht durch die Wand dringt und im Sommer die Hitze draußen bleibt. Außerdem bestehen die Mauerziegel aus umweltfreundlichen Materialien und schaffen dadurch ein gesundes Raumklima. Die ersten Fenster wurden ebenfalls bereits eingebaut und die Installation der Haustechnik hat begonnen. Der Abschluss der Rohbauarbeiten ist für Ende des Jahres 2024 vorgesehen, Ende 2025 sollen die ersten Wohnungen der GGH fertiggestellt sein, deren Vermietung 2026 startet.
Mit dem Bau der Quartiershochgarage beginnt die GGH im kommenden Jahr. Darüber hinaus entwickelt die städtische Wohnungsbaugesellschaft jeweils ein Baufeld im Süden und Norden des Hospital-Quartiers. Die Flächen befinden sich derzeit in der Projektierung.
Gemeinsames Quartierskonzept und Gestaltungsleitfaden
Die GGH ist als Erschließungsträgerin für die Baureifmachung der Fläche verantwortlich und baut hier selbst die geförderten Wohnungen sowie die Quartiershochgarage für das weitgehend autofreie Hospital-Areal. Einzelne Baufelder hat das kommunale Wohnungsunternehmen an private Bauträger verkauft und zur weiteren Entwicklung übergeben. Die an der Quartiersentwicklung beteiligten Unternehmen haben sich zur Arbeitsgemeinschaft Hospital (ARGE) zusammengeschlossen.
Das von der GGH erstellte Quartierskonzept sowie ein maßgebender Gestaltungsleitfaden bilden das Grundgerüst der Quartiersentwicklung. Bausteine sind ein Wohnzielgruppen-, Mobilitäts-, Energie- und städtebauliches Konzept. Ziel ist, alle sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen in ein wirksames Gleichgewicht zu bringen – mit dem Anspruch, ein lebenswertes und städtebaulich hochwertiges Wohngebiet zu bauen.
Ziele technologieoffen erreichen
Im Sinne der städtischen Klimaschutzziele ist eine klimafreundliche Quartiersversorgung für das Hospital-Areal vorgesehen. Leitgröße ist dabei vorrangig die CO₂-Emission und nicht allein der Heizwärmebedarf. Die Energieversorgung der Gebäude soll technologieoffen erfolgen. Photovoltaik-Anlagen dienen der lokalen Energieerzeugung. Zudem sind die Begrünung von Gebäudefassaden und der Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadt Heidelberg geplant. Im Inneren wird das Quartier nahezu autofrei sein: Es gilt ein reduzierter Stellplatzschlüssel von 0,7 Autos pro Haushalt, privates Parken ist in einzelnen Tiefgaragen an den Rändern sowie in der Quartiershochgarage möglich.
Für die „letzte Meile“ bis zur Haustür wird es im Bereich der Quartiershochgarage Angebote wie Lastenräder oder Handwagen geben. Auch Car- und Bikesharing mit E-Mobilität sowie der Ausbau der Radwege außerhalb des Quartiers sind geplant. Die großzügigen Grün- und Freiräume werden so angelegt, dass sie zu Verknüpfungs- und Anziehungspunkten für die benachbarten Stadtviertel werden.
Weitere Informationen online unter www.hospital-heidelberg.de.