Herausragende Beispiele für Klimaschutz im Wohnungsbau

Der Klimaschutz im Wohnungsbau stand im Mittelpunkt der Sommertour des Präsidenten des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko. In Heidelberg präsentierten die GGH und die Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG emissionsarme Quartiere für die Mitte der Gesellschaft.

„Wir sind in vielen Aspekten des Klimaschutzes und generell im nachhaltigen Handeln bereits gut aufgestellt“, erläuterte Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und Vorsitzender des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (vbw). „So investiert die GGH seit Jahren im Branchenvergleich überdurchschnittlich viel in die energetische Sanierung ihres Wohnungsbestands und entwickelt emissionsarme Quartiere für die Mitte der Gesellschaft.“

„Die sozial verantwortlichen Wohnungsunternehmen in Baden-Württemberg zeigen bei der Sommertour des vbw auf beeindruckende Weise, wie sie bezahlbares Wohnen in attraktiven Mietwohnungen für alle Menschen zur Verfügung stellen und sich gleichzeitig für noch mehr Klimaschutz engagieren“, betonte Axel Gedaschko, Präsident des GdW: „Das Erreichen der Klimaziele macht allerdings so enorm hohe Investitionen notwendig, dass die Bezahlbarkeit des Wohnens in Gefahr gerät. Damit die soziale Wohnungswirtschaft auch künftig in der Lage ist, ihren wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für gutes und sicheres Wohnen zu leisten, muss die Politik umsteuern.“ Statt immer mehr teurer energetischer Sanierungsmaßnahmen fordert Axel Gedaschko zukunftsgerichtete politische Rahmen- und Förderbedingungen sowie smarte und preiswerte Gebäudetechnik, die den Nutzer beim Energiesparen unterstützt. Dezentrale und CO2-arme Energieerzeugung müssten als neue Wege für mehr Klimaschutz im großen Stil ermöglicht werden. „Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen die Wohnungsunternehmen in Baden-Württemberg mit zahlreichen innovativen Ideen", unterstrich Axel Gedaschko in Heidelberg.

Begleitet wurde der Präsident auf seiner Tour durch den Südwesten von der Verbandsdirektorin des vbw, Dr. Iris Beuerle. Sie betonte den Vorbildcharakter der Heidelberger Projekte und ist überzeugt: „Das sind Best-Practice-Beispiele aus der Wohnungswirtschaft, die einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft bieten.“

Den ersten Halt in Heidelberg legte die Besuchsdelegation auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals in Rohrbach ein. Hier entwickelt die GGH bis 2025 ein emissionsarmes Quartier mit rund 600 Wohnungen. „Als Leitgröße für die Bewertung der Energieversorgung und der baulichen Standards dient uns vorrangig die CO2-Emission und nicht allein der Heizwärmebedarf“, erläuterte Peter Bresinski: „Durch ein Maßnahmenbündel in den Sektoren Gebäude, Energieversorgung sowie Verkehr und Mobilität werden wir auf Quartiersebene mehr CO2-Emissionen vermeiden, als dies durch die bloße Errichtung von Gebäuden im Passivhausstandard möglich wäre.“

Bei der Quartiersentwicklung im Kirchheimer Höllenstein setzt die GGH auf ein nachhaltiges Mobilitätskonzept. Das sehr gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossene Quartier mit 335 Neubaumietwohnungen ist im Inneren weitgehend autofrei angelegt, der ruhende Verkehr in Tiefgaragen verlagert. Geplant sind Stellplätze für Carsharing-Autos und ein Verleih von Lastenfahrrädern. 20 Garagenstellplätze sind mit einem Anschluss für das Laden von Elektrofahrzeugen vorgerüstet. Weitere Plätze können jederzeit nachgerüstet werden.

Bei einem weiteren Stopp stellte Peter Stammer, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG (FHHD), das im vergangenen Jahr fertig gestellte Objekt Mark-Twain-Straße 2-4 vor. Hier wurde durch die Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG ein Mietwohnhaus mit 20 Wohnungen, eine Kita für 40 Kinder sowie ein großer Gemeinschaftsraum gebaut. Das im energetischen KfW-55-Standard erbaute Objekt wurde zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die Besonderheit: Alle Wohnungen dieses Objektes wurden an Mitglieder des Vereins „Horizonte e.V.“ vermietet, ein gemeinschaftliches, intergeneratives Mietprojekt. Gemeinsam mit dem Verein wurde dieses alternative Wohnprojekt über viele Jahre entwickelt. So ist auf den MTV-Flächen in der Heidelberger Südstadt ein Mehrgenerationenwohnprojekt mit attraktiven und bezahlbaren Neubauwohnungen auf Mietbasis entstanden.

Natürlich durfte auf der Fahrt durch Heidelberg auch ein Besuch in der Bahnstadt, der weltweit größten Passivhaussiedlung, nicht fehlen. Hier ist die GGH mit gleich mehreren Projekten an der Entwicklung des neuen Stadtteils beteiligt. Sie errichtete 2012 das erste Wohnbauprojekt und mit der städtischen Kita auch das erste öffentliche Gebäude auf den Schwetzinger Terrassen. Alle Gebäude wurden in Passivhausbauweise errichtet. Die Kita verfügt über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Vielfalt der Gebäudetypen sowie die funktionale Durchmischung von Flächen stand Pate für die Entwicklung des MEILEN.STEINs. Zwischen den Straßen Langer Anger, Grüne Meile und Da-Vinci-Straße wurde im vergangenen Jahr ein markantes Gebäudeensemble mit 11 Häusern, die sich um einen weitläufigen Innenhof gruppieren, fertig gestellt. Die Mieter können hier wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. „Wir haben eine kleine Stadt in der Stadt geschaffen. Das Quartier der kurzen Wege bietet seinen Bewohnern alles, was sie für den täglichen Bedarf benötigen. Es ist auch für die Bürger aus der Umgebung attraktiv“, betonte Peter Bresinski.

GdW Sommertour Hospital
GdW Sommertour nach Heidelberg, Hospital-Gelände, v.l.n.r.: Karin Heil (Familienheim Heidelberg eG), Peter Stammer (Familienheim Heidelberg eG), Gerald Kraus (GGH), Peter Bresinski (GGH), Axel Gedaschko (GdW), Dr. Iris Beuerle (vbw)
GdW Sommertour MEILEN.STEIN Bahnstadt
GdW-Sommertour nach Heidelberg, MEILEN.STEIN in der Bahnstadt, v.l.n.r.: Peter Stammer (Familienheim Heidelberg eG), Axel Gedaschko (GdW), Peter Bresinski (GGH), Karin Heil (Familienheim Heidelberg eG)

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