Kraftvolle Mitte der Bahnstadt: Auszeichnung für das Schul- und Bürgerzentrum B3

Der baden-württembergische Landesverband des Bundes Deutscher Architekten (BDA) hat das Schul- und Bürgerzentrum B3 mit der Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 prämiert.

Das B3 am Gadamerplatz liegt nicht nur zentral in der Bahnstadt, es hat sich auch als kulturelle und soziale Mitte des neuen Stadtteils einen Namen gemacht. Das von Datscha Architekten geplante und von der BSG und der Stadt Heidelberg in Öffentlich-Privater Partnerschaft errichtete Gebäude vereint Bildungs-, Betreuungs- und Bürgereinrichtungen unter einem Dach. In der vergangenen Woche wurde es mit der Hugo-Häring-Auszeichnung des baden-württembergischen Landesverbandes des Bundes Deutscher Architekten (BDA) prämiert. 
Uwe Bellm, Vorsitzender der BDA-Kreisgruppe Heidelberg, übernahm die Auszeichnung mit der stellvertretenden Kreisgruppen-Vorsitzenden Dea Ecker und BDA-Mitglied Rolf Stroux direkt vor Ort – pandemiebedingt nicht wie üblich im Rahmen einer Feier, sondern in kleinem Kreis.
Peter Donn, Geschäftsführer Datscha Architekten Stuttgart, sowie Alexandra Lüdemann, Bereichsleiterin Baumanagement der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), nahmen den Architektur-Preis für das Gebäude stellvertretend entgegen. „Es freut mich, dass das B3 nach 2017 nun schon zum zweiten Mal für sein herausragendes Konzept und seine Architektur ausgezeichnet wurde“, so Alexandra Lüdemann. „Unser Konzept schafft neben dem gemeinsamen Lernen ein vielfältiges Raumangebot und unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für alle Bürger der Bahnstadt“, ergänzte Architekt Peter Donn.
Das B3 überzeugte die Fachjury nicht nur durch seine durchdachte Funktionalität, sondern auch durch seine äußere Gestaltung. In der Begründung heißt es: „Funktionen, die üblicherweise fein säuberlich getrennt im Stadtraum angeordnet werden, sind in diesem Projekt überzeugend zu einem kraftvollen Gesamtvolumen zusammengefasst.“ Die markante Form des Gebäudes, die das Bauwerk von den Nachbarbauten abgrenze, und seine auffallende Fassadengestaltung mit roten Industrieziegeln hebe das B3 klar als neue Mitte der Bahnstadt hervor, so die Jury.

Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus in einem

Die BSG, Tochterunternehmen der GGH, hatte in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) mit der Stadt Heidelberg das Schul- und Bürgerzentrum B3 in dreijähriger Bauzeit bis 2018 nach den Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Datscha Architekten errichtet. Das Schul- und Bürgerzentrum wurde als Anlaufstelle für alle Altersgruppen und als generationenübergreifender Lern- und Begegnungsort geplant. Auf rund 10.000 Quadratmetern gibt es eine inklusive Grundschule, eine Kindertagesstätte, ein Bürgerhaus mit öffentlichem Café nebst Veranstaltungssaal und eine Sporthalle. Dabei soll das B3 das Miteinander der unterschiedlichen Nutzer sowie den kulturellen Austausch und die soziale Interaktion im Stadtviertel fördern. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Ideen und Pläne für das B3 aufgegangen sind. Es hat sich als kultureller Mittelpunkt und Herzstück der Bahnstadt etabliert. Wesentlich für das Gelingen war dabei das hervorragende Konzept und die sehr ansprechende Fassade des Gebäudes“, freut sich Jürgen Odszuck, Heidelbergs Erster Bürgermeister, anlässlich der Auszeichnung.

Vorbildliche Bauwerke in Baden-Württemberg

Der Preis wird alle drei Jahre vom Landesverband des Bundes Deutscher Architekten (BDA) für vorbildliche Bauwerke in Baden-Württemberg an Bauherren und Architekten verliehen und gilt als wichtigster Architekturpreis des Landes. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt in zwei Schritten. Zunächst nominieren die Kreisgruppen Kandidaten, die die Hugo-Häring-Auszeichnung erhalten. Im Folgejahr werden aus diesem Kreis die Träger für den Hugo-Häring-Landespreis ausgewählt. Für den Preis hatten sich 2020 insgesamt 44 Projekte aus dem Kreis Heidelberg beworben. Von diesen erhielten neben dem B3 neun weitere die Hugo-Häring-Auszeichnung, die somit auch zum Auswahlverfahren für den Landespreis zugelassen wurden. Die Auswahl und Vergabe der Landespreise findet voraussichtlich Mitte November statt.  Die GGH ist bereits zum zweiten Mal Preisträgerin. 2015 wurde sie für die Erweiterung und Sanierung des Theaters und Orchesters Heidelberg, die die GGH im Auftrag der Theater- und Orchesterstiftung der Stadt Heidelberg nach den Entwürfen des Architekturbüros Waechter + Waechter durchgeführt hat, mit dem Hugo-Häring-Preis ausgezeichnet.

Hugo-Häring-Preis

Namensgeber des bedeutenden Architekturpreises ist Hugo Häring, der Anfang des vergangenen Jahrhunderts als Weggefährte des berühmten Architekten Mies van der Rohe zu einem der Vorreiter des Neuen Bauens wurde. Der seit 1969 in Baden-Württemberg vergebene und nach ihm benannte BDA-Preis zeichnet im Dreijahrestakt Bauherren und Architekten gemeinsam für qualitätsvolle, besondere und gelungene Bauten aus – dies können sowohl Neu- als auch Umbauten, Sanierungen wie Innenraumgestaltungen sein.   

 

Übergabe der Hugo-Häring-Auszeichnung: Rolf Stroux (Bund Deutscher Architekten – BDA), Dea Ecker (BDA), Jürgen Wachter (GGH), Alexandra Lüdemann (GGH), Peter Donn (Datscha Architekten) und Uwe Bellm (BDA), v.l.n.r.
Übergabe der Hugo-Häring-Auszeichnung: Rolf Stroux (Bund Deutscher Architekten – BDA), Dea Ecker (BDA), Jürgen Wachter (GGH), Alexandra Lüdemann (GGH), Peter Donn (Datscha Architekten) und Uwe Bellm (BDA), v.l.n.r.
Das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus in der Bahnstadt
Das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus in der Bahnstadt

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