Mieter müssen sich auf höhere Verbrauchskosten einstellen

Seit Anfang des Jahres sind in Deutschland die Preise für Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel deutlich gestiegen. Mieter müssen sich – verglichen mit dem Vorjahr – auf deutlich höhere Heizkosten einstellen.

Viele Faktoren haben die Neben- und Verbrauchskosten für Müllabfuhr und Wasser, Grundsteuer, Strom aber auch für Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergien in den vergangenen Jahren stetig steigen lassen. „In diesem Jahr ist diese Steigerung allerdings besonders deutlich“, sagt Peter Bresinski, Verbandsvorsitzender des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen. 

Schon seit Jahren lässt sich in Deutschland der Anstieg der Verbraucherpreise rund um das Wohnen beobachten – also für die Wasserversorgung, Müllabfuhr, Gas und Heizöl sowie für Strom. Während sich die Nettokaltmiete in den vergangenen 21 Jahren um 30 Prozent erhöht hat, stieg die Inflation um 36 Prozent an. Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergien unterliegen starken Schwankungen, sind aber seit 2000 um 78 Prozent gestiegen. Absoluter Spitzenreiter sind die Kosten für den Strompreis – hier zahlt der Verbraucher im Vergleich zum Jahrtausendwechsel über 123 Prozent mehr. Die sonstigen Nebenkosten, beispielsweise für Allgemeinstrom, Grundsteuer, Hausmeister, Pflege von Grünflächen etc. haben sich laut Werten der Wohnungswirtschaft in den vergangenen zehn Jahren um rund 38 Prozent erhöht.

Im Jahr 2021 wird ein sprunghafter Anstieg bei den Energiekosten für außergewöhnlich hohe Verbraucherpreise rund um das Wohnen sorgen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Der Energiemarkt hat in diesem Jahr deutlich angezogen. Seit Beginn des Jahres 2021 erfolgt außerdem die CO2-Bepreisung, so dass die Gas- und Heizölpreise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Durch die kalten Temperaturen im Frühjahr und den damit einhergehenden Mehrverbrauch trieb auch die lange Heizperiode die Heizkosten weiter in die Höhe. Die Wohnungswirtschaft rechnet damit, dass sich die Kosten für die Energie im Schnitt um 25 bis 30 Prozent erhöht haben und sich als Mehrkosten bei Ihren Mieterhaushalten bemerkbar machen werden. Beratungsgesellschaften sprechen von 13 Prozent für Erdgas und 44 Prozent bei Heizöl. „Das sind Kosten, auf die die Wohnungsunternehmen nur bedingt oder gar keinen Einfluss nehmen können. Mieterhaushalte sollten in diesem Jahr mögliche Nachzahlungen in ihrer Haushaltsplanung unbedingt berücksichtigen“, so der Verbandsvorsitzende.

Die Mitgliedsunternehmen im vbw bieten dauerhaft bezahlbaren Wohnraum an. Sie spekulieren nicht, sondern reinvestieren ihre Gewinne wieder in ihre Wohnungen. Im landesweiten Schnitt liegt die Miete bei ihnen bei 6,84 €. „Die Politik darf ihr Augenmerk nicht nur auf die Nettokaltmieten werfen. Diese haben sich im Schnitt deutlich weniger erhöht als die Verbraucherpreise rund um das Wohnen“, so Bresinski. Steuern und Abgaben rund um den Strom- und Energiebereich, aber auch die Wasserversorgung und Müllabfuhr haben die Kosten rund um das Wohnen maßgeblich verteuert. An dieser Schraube müssten Kommunen, Land und Bund drehen, um die Belastung der Mieterhaushalte zu reduzieren.

Über den vbw

Im vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. sind 266 Wohnungs- und Immobilienunternehmen organisiert. Zwei Drittel der Unternehmen tragen die Rechtsform der Genossenschaft, ein Drittel zählt zu den Unternehmen der Gebietskörperschaften und Sozialverbände. Sie bewirtschaften rund 460.000 Wohnungen und investieren jährlich insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro in die Instandhaltung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes sowie in den Wohnungsneubau. Sie geben rund einer Million Menschen in Baden-Württemberg ein Zuhause. Etwa jeder elfte Einwohner im Land wohnt in einer Wohnung, die von einem Mitgliedsunternehmen errichtet, vermietet oder verwaltet wird.

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