Tiefbauarbeiten auf dem Hospital-Gelände haben begonnen

Auf dem Gelände des ehemaligen Hospitals der US-Armee in Rohrbach sind die Abbrucharbeiten beendet. Der erste Hauptabwasserkanal wurde bereits verlegt.

Seit dem vergangenen Oktober rollen die Bagger auf dem Hospital-Gelände und auch die Erdarbeiten haben bereits begonnen: Zwei bis zu fünf Meter tiefe Hauptgräben werden in den kommenden Monaten auf dem Areal ausgehoben, in denen die Versorgungsrohre für Ab- und Zuwasser sowie alle Leitungen verlegt werden. 

Ein erster Graben wurde im November vom Kolbenzeil aus in Richtung Osten gezogen, in dem einer der beiden Hauptabwasserkanäle verlegt wurde. Die Rohre mussten mit Kränen in dem unterirdischen Großbauwerk versenkt werden. Um das Areal an die bereits vorhandene Abwasserinfrastruktur der Stadt Heidelberg anzuschließen, war eine zeitweise Sperrung des Kolbenzeils für den Autoverkehr notwendig. Der zweite Abwasserkanal wird im kommenden Frühjahr von der Freiburger Straße aus in Süd-Nord Richtung durch das Hospital-Gelände gegraben.

Die Abwasserrohre mit einem Durchmesser von rund 1,20 Metern liegen am tiefsten. In den darüber liegenden Schichten werden in den kommenden Monaten die Leitungen für Fernwärme, Strom, Wasser und die Telekommunikationsmedien verlegt. 

Im Zuge der Tiefbauarbeiten müssen auch Bäume gefällt werden. Zuvor wurde für jeden Baum einzeln geprüft, ob er an seinem Standort erhalten bleiben kann. Sollte sich während der Arbeiten die Möglichkeit ergeben, werden die Planungen noch einmal angeglichen. So konnte die große Platane an der Freiburger Straße stehen bleiben. Das Wurzelwerk des Baumes wird mit einem speziellen Schutzgitter überbaut. Fällungen werden somit nur durchgeführt, wenn der weitere Baufortschritt dies notwendig macht und die Bäume stark geschädigt würden. Alle Bäume, die stehen bleiben, werden mit Baumschutzwänden verkleidet. Die zwei Meter hohen Spanplatten schützen sowohl die Bäume als auch ihre Wurzeln. 

In den vergangenen Monaten wurden die ehemals militärisch genutzten Gebäude auf der rund zehn Hektar großen Fläche abgerissen. Einige der denkmalgeschützten Häuser, wie zum Beispiel das Theater oder die Turnhalle, bleiben erhalten. In dem zur Karlsruher Straße gelegenen ehemaligen Krankenhaus wurde nur der mittlere, später dazu gebaute Flügel abgerissen. 

Baustoffe werden wiederverwendet
Das durch den Abbruch anfallende Material wird recycelt. Steine und Beton werden zerkleinert und aufbereitet und – wenn möglich – beim Straßenbau wiederverwendet.
Große Teile des Areals waren von den Amerikanern mit asphaltierten Straßen und Parkplätzen versiegelt worden. Diese Flächen wurden in den vergangenen Wochen zurückgebaut, um mit den Tiefbauarbeiten und Verlegung der Leitungen weiter voranschreiten zu können.

Die GGH entwickelt auf dem Hospital-Gelände bis 2025 ein Wohngebiet mit rund 600 Wohnungen, das sowohl dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt, den sozialen Zusammenhalt fördert als auch eine funktionale Durchmischung von Wohn- und Arbeitsstätten bietet. Das Quartier setzt in den Bereichen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau auf zukunftsweisende Bausteine, die teilweise deutschlandweit einmalig sind.

Wohnkonzept
Das Wohnzielgruppenkonzept sieht vor, auch für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen Wohnraum zu schaffen. Bei 40 Prozent der Wohnungen müssen die Bewohner nur 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Warmmiete bezahlen. Erreicht wird das mit Mitteln aus dem Landeswohnraumförderungsprogramm sowie einer einkommensorientierten Zusatzförderung. Die Berechtigung hierfür und die Förderhöhe prüft die Stadt Heidelberg. Der Anteil barrierefreier Wohnungen wird über den gesetzlichen Vorgaben liegen. Um eine soziale Mischung zu erreichen, werden zehn Prozent der Wohnungen an Schwellenhaushalte verkauft. Die Hälfte aller Wohnungen wird ohne Bindungen angeboten. Im Quartier soll es zudem wohnverträgliches Kleingewerbe geben. 

Energetisches Konzept
Die Leitgröße für die Bewertung der Energieversorgung und baulichen Standards ist vorrangig die CO2-Emission. Durch ein Maßnahmenbündel in den Sektoren Gebäude, technologieoffene Energieversorgung und Mobilität werden auf Quartiersebene mehr CO2-Emissionen vermieden, als allein durch Gebäude im Passivhausstandard möglich wäre. Der KfW-Effizienzhaus 55-Standard stellt aktuell das Optimum aus CO2-Einsparung und Kosteneffizienz dar. Photovoltaik-Anlagen dienen der lokalen Energieerzeugung. 

Verkehrs- und Mobilitätskonzept
Das Quartier ist im Inneren vollständig autofrei. Der Stellplatzschlüssel ist auf 0,7 Autos pro Haushalt reduziert. Car- und Bike-Sharing-Angebote mit E-Mobilität sowie der Ausbau der Fahrradrouten sind geplant. Das Hospital ist zudem gut in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden. 

Städtebauliches Konzept
Zur Identitätsstiftung werden Bestandsgebäude auf dem Gelände in die Entwicklung einbezogen und durch Neubauten ergänzt. Wesentlich ist auch die Gestaltung der großzügigen Grünflächen und Freiräume. Sie sollen so angelegt werden, dass sie zu Verknüpfungs- und Anziehungspunkten für die benachbarten Stadtviertel werden. Das Hospital wird ein Quartier, in dem das gemeinschaftliche Miteinander und die Interaktion mit den Bewohnern im Stadtteil gefördert werden.

Mehr Informationen zur Entwicklung des Hospitals finden Sie unter www.ggh-heidelberg.de.
 

Hospital
Die Abrissarbeiten auf dem Hospital-Gelände in Rohrbach sind beendet. (Foto: GGH/Christian Buck)
Hospital
Der erste von zwei Hauptwasserkanälen wurde bereits im Herbst auf dem Hospital-Gelände verlegt. (Foto: GGH/Christian Buck)

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