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Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden vermeiden

Schimmelpilz- und Feuchtigkeitsschäden sind häufig die Folge von unzureichendem Lüften und Heizen, zugestellten Heizkörpern oder defekten Lüftern im Bad. Mit wenigen Tricks können Sie Ihr Raumklima verbessern und Heizkosten sparen.

Hohe Luftfeuchtigkeit – wie kommt das?

Generell gilt: Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist stark abhängig von der Nutzung der Räume. Die meiste Feuchtigkeit entsteht beim Duschen und Kochen und somit im Bad oder in der Küche. Eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht in der Regel auch im Schlafzimmer. Da die Raumtemperatur dort meist niedriger als im Rest der Wohnung ist und kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnimmt als warme Luft, kann sich die Luftfeuchtigkeit an den kühlen Außenwänden im Schlafzimmer niederschlagen und auf längere Sicht Feuchtigkeitsschäden verursachen.

Richtig Lüften in Bad und Küche

Im Badezimmer ist die Luftfeuchtigkeit nach dem morgendlichen Duschen besonders hoch. Daher sollte direkt nach dem Duschen fünf bis zehn Minuten stoßgelüftet werden. So kann die Feuchtigkeit nach der Badbenutzung nach draußen befördert werden. Wer im Bad einen Lüfter eingebaut hat, sollte darauf achten, dass dieser angeschaltet ist, Frischluft nachströmen und das Bad trocknen kann. Duschabtrennungen, Fliesen, Fugen und Wasch­becken sollten ebenfalls nach der Badbenutzung am Morgen abgezogen oder trockengewischt werden. Benutzte Handtücher und nasse Duschvorleger gehören zum Trocknen auf die Leine oder an den Heizkörper. Zudem sollte die Badezimmertür nach dem Lüften geschlossen bleiben, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Räume entweicht. Beim Kochen wird die hohe Feuchtigkeit, die etwa durch das Verdampfen von Flüssigkeit entsteht, ebenfalls am besten durch Stoßlüften und Einschalten der Abzugsanlage nach draußen befördert. Die Türen zu angrenzenden Räumen sollten geschlossen bleiben, damit sich die Feuchtigkeit nicht im Rest der Wohnung ausbreitet.

Feuchtigkeitsfalle Schlafzimmer

Die Feuchtigkeit ist nach dem Schlafen durch die Atemluft besonders hoch. Daher sollte jeden Morgen kurz stoßgelüftet werden. In der Regel ist dies jedoch nicht ausreichend, um Feuchtigkeitsschäden langfristig zu vermeiden. Auch hier gilt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme Luft. Da die Raumtemperatur im Schlafzimmer oft nur 16 bis 18 Grad beträgt, ist die Luft recht schnell mit Feuchtigkeit gesättigt und es kann Tauwasser entstehen. Daher sollte im Schlafzimmer mehrmals am Tag stoßgelüftet werden. Auch verhindert eine geschlossene Tür, dass die Feuchtigkeit in die Nebenräume entweicht. Außerdem empfiehlt es sich, das Schlafzimmer tagsüber leicht auf 18 bis 20 Grad zu beheizen.

Kipp- und Stoßlüften – wo liegt der Unterschied?

Die effektivste Art zu Lüften ist das Stoß- beziehungsweise Querlüften, vor allem in den kalten Monaten.  Dabei werden gegenüberliegende Fenster und Türen geöffnet, sodass ein Durchzug entsteht. Nach etwa zehn Minuten ist die verbrauchte und feuchte Raumluft durch trockene Frischluft ersetzt, ohne dass dabei die Wände zu stark abkühlen. Diese Art der Lüftung sollte zwei bis vier Mal am Tag erfolgen, je nach Aufenthaltsdauer in der Wohnung. Dauerhaftes Kipplüften ist in den kalten Monaten nicht ratsam, da es den Energieverbrauch und die Heizkosten erhöhen und zudem Schimmelpilz- und Feuchtigkeitsschäden an der Wand oberhalb der Fenster verursachen kann.

Freie Heizkörper für warme Wände

Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder lange Vorhänge zugestellt werden. Große Möbelstücke sollten besser an Innenwänden und mit einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern zur Wand aufgestellt werden. Dies verhindert, dass die Wand hinter den Möbelstücken abkühlt, die Feuchtigkeit kondensiert und die Bildung von Schimmelpilzen begünstigt.

Wäschetrocknen in der Wohnung

Zum Trocknen der Wäsche eignen sich am besten die dazu vorgesehenen Trockenräume. Gibt es diese Möglichkeit nicht, sollte unbedingt gleichzeitig gelüftet werden. Bei niedrigen Außentemperaturen ist eine verstärkte Stoßlüftung die beste Lösung.

 

Schon gewusst?

Beim Schlafen gibt der Körper zwischen 0,3 und 0,7 Liter Wasser an die Luft ab. Daher ist die Luftfeuchtigkeit morgens im Schlafzimmer besonders hoch.


Illustrationen: Brigitte Marx; Foto: iStock/gorodenkoff

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