Hier wohnte schon Joachim Fuchsberger

Am 21. Mai feierte die GGH mit ihren Mietern den Baubeginn des Atzelhofs vor 90 Jahren

Der Handschuhsheimer Atzelhof ist die Keimzelle der GGH: Er war ihr erstes Bauprojekt. Hier wohnte auch ihr berühmtester Mieter. „Die Mönchhofsiedlung* im Heidelberger Vorort Handschuhsheim wurde unsere neue Heimat. Dort hatten wir eine bescheidene Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung im dritten Stock eines lang gestreckten, kasernenartigen Gebäudes in der Rottmannstraße 32. [...] Die Mönchhofsiedlung* war ein Wohngebiet für die leicht gehobene Arbeiterklasse, solche mit festem Lohn und dem Wunsch, irgendwie und irgendwann auf der sozialen Leiter aufzusteigen“, schreibt Joachim „Blacky“ Fuchsberger in seiner Biographie „Denn erstens kommt es anders…“ über seine Kindheit. Einige der heutigen Mieter erinnern sich noch, wie sie mit dem Schauspieler und Entertainer die Schulbank gedrückt haben.

Joachim Fuchsberger ist zwar nicht zur 90-Jahr-Feier gekommen – dafür rund 150 aktuelle Mieter. Sie haben bei Kaffee und Kuchen im Innenhof des Großen Atzelhofs alte Bande un-tereinander gestärkt und neue geknüpft. „Toll, dass die GGH ein solches Fest ausrichtet und die Mitarbeiter mit von der Partie sind“, sagten sie übereinstimmend. Die Kinder hatten viel Spaß beim Kinderschminken und freuten sich über Luftballons von einem Stelzenläufer. „Kommt Ihr morgen wieder?“, fragten sie öfters.

Linderung der Wohnungsnot…
„Die GGH ist im März 1921 gegründet worden, um mit Bau und Vermietung von Häusern die Wohnungsnot zu lindern. Der Baubeginn im Atzelhof erfolgte dann im Mai – in einer Zeit, in der Baustoffe knapp und teuer waren und es an Facharbeitern mangelte“, so Geschäftsführer Peter Bresinski in seiner Begrüßung. „Unser Jubiläum ist also gleichzeitig das dieser besonderen Wohnsiedlung, weshalb wir heute hier feiern.“

… mit Anspruch
Der 1928 fertig gestellte Atzelhof ragt aus den in dieser Zeit errichteten Heidelberger Siedlungsbauten aufgrund seiner architektonischen Gestaltung heraus. Fassaden und Portale sind geschmückt, die Geschosshöhen unterschiedlich. Pro Etage gab es im Gegensatz zu den damals üblichen Mietkasernen mit langen Fluren nur zwei Wohnungen. Sie waren dazu für diese Zeit ungewöhnlich groß und hatten eigene Sanitäreinrichtungen.

Die Wohnhöfe mit Kinderspielplätzen und Vorrichtungen zum Trocknen von Wäsche sollten das Gemeinschaftsdenken fördern. Im Kleinen Atzelhof wurde außerdem eine Zentral-Wäschereianlage errichtet, die heute noch genutzt wird – auch wenn nur noch zwei Waschmaschinen und ein Trockner hier stehen. Entsprechend ihrer Bedeutung steht die gesamte Wohnanlage unter Denkmalschutz.

Die Bewohner leben noch heute gern hier, viele von ihnen bereits seit Jahrzehnten – Familien mit Kindern und Jugendlichen ebenso wie Senioren. Auch die Elstern (Atzeln), die der Anlage ihren Namen gaben, lassen sich weiterhin regelmäßig in den alten Bäumen nieder.

* Gemeint ist der Atzelhof.

Um unsere Website für Sie optimal gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schließen