Hohe Investitionen in Neubau und Modernisierung

Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) hat im zurückliegenden Geschäftsjahr ihre Ausgaben für Modernisierung und Instandhaltung um ein Viertel auf rund 26 Millionen Euro gesteigert. Die Investitionen für Neubau beliefen sich auf rund 91 Millionen Euro.

„Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der individuellen Lebensentwürfen ebenso gerecht wird wie einer nachhaltigen Stadtentwicklung, ist eine der Kernaufgaben der kommenden Jahre.“, sagt Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH: „Im vergangenen Geschäftsjahr hat die GGH einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung dieses Ziels geleistet.“ 

Das im Jahr 2017 vom Gemeinderat beschlossene Heidelberger Wohnungsprogramm sieht als strategisches Ziel den Neubau von jährlich 800 Wohnungen vor, um der anhaltenden hohen Nachfrage nach Wohnraum zu begegnen und ausreichend Wohnraum für Menschen aller Einkommensgruppen zu schaffen. Die GGH hat im vergangenen Jahr mit 233 fertiggestellten Mietwohnungen neuen bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen geschaffen. 
  
Wirtschaftliche Kennzahlen
Die GGH und ihr Tochterunternehmen Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG) setzten ihren Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2019 weiter fort. Gemeinsam haben sie die Bilanzsumme des Konzerns um rund 93 Millionen Euro - knapp 18 Prozent - auf 626 Millionen Euro gesteigert. Das Anlagevermögen belief sich auf 510 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 6,7 Millionen Euro. Das Eigenkapital wuchs um rund 11 Millionen auf 102 Millionen Euro an, da der Bilanzgewinn im Unternehmen verblieb.

Investitionen in neuen Wohnraum und Gewerbeflächen
GGH und BSG haben ihre Investitionen in den Neubau gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Millionen Euro auf insgesamt 91 Millionen Euro gesteigert. Sie umfassten dabei sowohl Baumaßnahmen für den eigenen Wohnungsbestand als auch Infrastrukturprojekte und Spezialprojekte wie die Großsporthalle.
Im Sommer 2019 wurden im MEILEN.STEIN in der Bahnstadt 185 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen, eine Kindertagestätte mit 50 Plätzen, Büros, Gewerbeeinheiten und ein Hotel fertiggestellt und bezogen. 
Hinzu kamen 38 barrierefreie Mietwohnungen für Senioren in der Bluntschlistraße in Bergheim. 
Weitere 85 überwiegend seniorengerechte Mietwohnungen werden in Kirchheim im letzten Bauabschnitt des Höllenstein-Quartiers derzeit erstellt. Hier wird auch eine inklusive Wohngemeinschaft einziehen. 11 Wohnungen sind rollstuhlgerecht. 66 Wohnungen werden zu einer um 33 Prozent reduzierten Miete an Haushalte mit Wohnberechtigungsschein vermietet.
Im Kolbenzeil in Rohrbach errichtete die GGH zwei Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen für Menschen in der Anschlussunterbringung.

Weit überdurchschnittliche Investitionen in Modernisierung
Mit knapp 26 Millionen Euro hat die GGH 2019 erneut weitaus mehr in Modernisierung, Instandhaltung und Wohnumfeldverbesserung investiert, als im Branchendurchschnitt üblich ist. Sie hat durch ihre hohen Investitionen in den Bereichen Wohnqualität und Energieeffizienz in den letzten Jahren bereits einen Großteil der Wohnungen auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht. Seit 2007 hat sie über 218 Millionen Euro für Modernisierungen aufgewendet.

Größter Vermieter der Stadt und niedrige Durchschnittmieten
2019 hat die GGH ihren Wohnungsbestand auf knapp 7.200 Wohnungen ausgebaut. Sie ist der größte Wohnungsanbieter in Heidelberg. Unabhängig von bestehenden gesetzlichen und vertraglichen Verpflichtungen hat die GGH bereits vor Jahren für die Hälfte ihrer Wohnungen eine freiwillige Selbstbindung beschlossen. Allgemeine Preissteigerungen werden hier nur sehr zurückhaltend berücksichtigt. Die Miete dieser Wohnungen liegt derzeit bei maximal 6,09 Euro pro Quadratmeter.
Insgesamt liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete der GGH im Berichtsjahr bei 6,59 Euro und damit um rund 39 Prozent unter der durchschnittlichen Mietspiegelmiete in Heidelberg. Mit ihrer moderaten Preispolitik wirkt die GGH daher dämpfend auf das Mietniveau der Stadt.

Projekte für die Stadtentwicklung
Die GGH ist intensiv an der städtebaulichen Entwicklung der großen Konversionsflächen von Bahn und US-Armee beteiligt. 
In Rohrbach entwickelt sie in den kommenden fünf Jahren das Hospital zukunftsweisend zu einem emissionsarmen Quartier für die Mitte der Gesellschaft. Die geplanten rund 600 Wohneinheiten berücksichtigen den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, den sozialen Zusammenhalt sowie die funktionale Durchmischung. Es wird Wohnraum für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen geschaffen. Das Konzept besteht aus den Bausteinen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau. Die GGH übernimmt die Projektentwicklung, den Verkauf von Flächen sowie Bau und Vermietung von Sozialwohnungen. Die ersten Wohnungsbaumaßnahmen beginnen im kommenden Jahr. Zurzeit laufen die Abrissarbeiten und es wird die Infrastruktur für die künftige Bebauung geschaffen.  
Die MTV Bauen und Wohnen GmbH, in der sich die GGH, die Baugenossenschaften Familienheim Heidelberg und Neu Heidelberg sowie die Heidelberger Volksbank und die Volksbank Kurpfalz zusammengeschlossen haben, entwickelt im Mark Twain Village 1.200 Wohneinheiten. Innenstadtnah entsteht Wohnraum, der für einen Großteil der Gesellschaft bezahlbar ist. Hinzu kommen Einrichtungen der Kinder- und Altenbetreuung sowie Angebote der Nahversorgung, die im Quartier kurze Wege ermöglichen. Entlang der Römer- und Rheinstraße befinden sich derzeit sechs große Wohnbauvorhaben mit 400 Wohnungen und 20 Einfamilienhäusern in Realisierung und werden ab Mitte 2021 sukzessive dem Heidelberger Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Die GGH erbringt das Projektmanagement für Hochbau- und für einige Straßenbaumaßnahmen sowie das kaufmännische und technische Bestandsmanagement, und sie verantwortet das Gesamtprojektcontrolling. Sie wird die Entwicklung noch mindestens fünf Jahre lang aktiv betreuen und nach Abschluss voraussichtlich rund 260 Mietwohnungen in ihren Bestand übernehmen. 

Bauleistungen für Sport und Kultur
Das Heidelberger Software-Unternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner SE hat sich für die nächsten 10 Jahre die Namenspartnerschaft für die neue Großsporthalle an der Speyerer Straße gesichert. Der SNP dome wird Platz für bis zu 5.000 Zuschauer und damit ideale Bedingungen für sportliche und kulturelle Veranstaltungen bieten. In der Halle wird sowohl Schul-, Vereins- als auch Profisport stattfinden. Die BSG ist künftiger Eigentümer und verantwortlich für den Bau und Betrieb der Halle. 
Im Auftrag der Stadt hat die GGH die Projektleitung für zwei Kulturhäuser übernommen: Ende des Jahres erfolgte in der Südstadt in der ehemaligen Kutschenhalle der Campbell Barracks der Spatenstich für das neue Kulturzentrum Karlstorbahnhof. 
Auch die umfassende Sanierung des Inneren der Stadthalle nach den Plänen des Architekturbüros Waechter wird von der GGH koordiniert. Im Juni 2020 wurde der Bauantrag eingereicht. 
Die BSG übernimmt die Planung, den Bau sowie das Gebäudemanagement des Konferenzzentrums HCC (Heidelberg Congress Center) in unmittelbarer Nähe zu den Neubauten am Bahnhofsplatz Süd (Europaplatz). 2019 wurden die Planungen vertieft und fortgeschrieben sowie die Baugenehmigung beantragt. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant. 

Bauträger und Dienstleister für Eigentümer
Mit aktuell drei Bauträgerprojekten schafft die GGH Wohneigentum und trägt so dazu bei, Familien in Heidelberg zu halten. In der Kirchheimer Seegasse stellte sie im September 2019 sechs Doppelhaushälften und vier Reihenhäuser fertig und übergab sie ihren neuen Eigentümern. 
In Wieblingen sind 21 Reihenhäuser in vier Hausgruppen im Neckarhamm fertiggestellt und im Frühjahr 2020 den Käufern übergeben worden.
In der Römerstraße in der Weststadt ersetzt die GGH ein altes Werkstattgebäude im Hinterhof eines denkmalgeschützten Anwesens durch zwei Doppelhaushälften mit fünf Zimmern. Im August 2019 ist die Baugenehmigung erteilt worden. Der Vertrieb erfolgte im Frühjahr 2020.
Die GGH bietet ihre immobilienwirtschaftliche Kompetenz auch als Haus- und WEG-Verwalter an. Im Jahr 2019 hat sie 76 Eigentümergemeinschaften mit rund 1.400 Wohnungen sowie rund 200 Mietwohnungen und rund 40 Gewerbeeinheiten der Stadt Heidelberg betreut. 

Ausblick
In ihren Projekten berücksichtigt die GGH die Bedürfnisse und Anforderungen an Wohnraum insbesondere von Familien, Alleinerziehenden, Senioren, Starterhaushalten sowie Wohnungslosen und Menschen in der Anschlussunterbringung. Grundrisse und Ausstattung sind den individuellen Lebensentwürfen und Lebensphasen angepasst. Durch die Integration von Gewerbeflächen und sozialer Infrastruktur entstehen lebendige Quartiere für ein nachbarschaftliches und generationsübergreifendes Miteinander.
Gleichzeitig leistet die GGH einen wichtigen Beitrag für die Innenentwicklung. Sie revitalisiert veraltete Wohnquartiere und integriert mit ihren Bauprojekten auf den Konversionsflächen ganze Viertel erstmalig in die Stadt. Durch Dachgeschossausbauten schafft sie auch in begehrten Lagen, in denen keine Baugrundstücke mehr zur Verfügung stehen, neuen Wohnraum. 
 

Quartiersentwicklung Höllenstein in Kirchheim
Quartiersentwicklung Höllenstein in Kirchheim
Seniorengerechte Neubauwohnungen in Bergheim
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