Gut 20 Prozent des Wohnungsbestandes der GGH sind in den 1920er-Jahren errichtet worden. Gemäß dem Gründungszweck, die damals herrschende Wohnungsnot zu lindern, sind darunter neben Wohnanlagen mit guter Bauqualität und heute noch sehr guter Ausstattung auch viele schnell errichtete Gebäude aus einfacheren Baustoffen und ohne Bäder. Beispiele hierfür sind sieben Mehrfamilienhäuser in der Gneisenau- und der Mannheimer Straße in Bergheim sowie 20 Reihenhäuser mit einem Torbogenhaus in der Handschuhsheimer Grahamstraße.
„Diese Häuser sind Schmuckstücke, die wir nun mit erheblichen Investitionen wachgeküsst haben“, sagt GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski. „Dabei haben wir einerseits für das Baualter typische Elemente wie Sprossenfenster, Klappläden und Fassadenschmuck restauriert, andererseits die Gebäude mit Wärmedämmung und Grundrissveränderungen auf den heutigen Wohnstandard gebracht.“
Investitionen von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit
Im Fall der Bergheimer Wohnungen belaufen sich die Investitionen dabei auf rund 55.000 Euro netto pro Wohnung. Jedes Haus verfügt nun über eine Kellerdecken- und eine Innendämmung der Dächer, neue Fensterelemente und Klappläden sowie über eine zentrale Warmwasserbereitung. Fassaden und Treppenhäuser haben einen neuen Anstrich. In den Wohnungen wurden die Grundrisse modernisiert und Bäder eingebaut, Elektroinstallationen und Bodenbeläge erneuert. Durch den Ausbau der Dachgeschosse ist die Zahl der Wohnungen von 51 auf 56 erhöht worden. Zusätzliche Attraktivität haben die Häuser durch den grünen Innenhof.
Die sanierte Häuserreihe in Handschuhsheim ist denkmalgeschützt. Sie hat eine neue Dacheindeckung mit Wärmedämmung und einen Fassadenanstrich erhalten. Auch hier vermitteln denkmalschutzgerechte Fenster und Klappläden nun wieder einen historisch korrekten Eindruck des Ensembles. Die Reihe ist jetzt an das Fernwärmenetz angeschlossen. In sieben bislang leerstehenden Häusern wurden wie in Bergheim die Grundrisse angepasst und etwas größere Bäder eingebaut, Elektroinstallationen und Bodenbeläge erneuert. Die Investitionen betrugen 36.000 Euro netto pro Haus. Bei den bislang leerstehenden Häusern kommen für die Arbeiten im Inneren 85.000 Euro netto hinzu.
Pro Jahr werden rund 400 Wohnungen saniert
Rund die Hälfte der Bergheimer Wohnungen stand vor den Maßnahmen leer, da sie stark sanierungsbedürftig waren. „Unsere Mieter sind sehr treu. Im Durchschnitt wohnen sie 15 Jahre in ihrer aktuellen Wohnung, je ein Sechstel von ihnen sogar seit mehr als 20 bzw. 30 Jahren“, so Peter Bresinski. „Wird eine Wohnung nach einer solch langen Mietdauer frei, müssen wir sehr viel investieren. Die Ausstattung entspricht dann meist nicht mehr den heutigen Anforderungen.“ Mit einer großen Herrichtung werden sie dann auf zeitgemäßen Standard gebracht, bevor die nächsten Mieter einziehen. In vielen Fällen kostet die Modernisierung einer solchen Wohnung über 25.000 Euro.
„Pro Jahr investieren wir zwischen 4 und 5 Millionen Euro in Wohnungen, die zur Neuvermietung anstehen. Im Schnitt sind es etwa 400 Wohnungen, worunter je nach Stadtteil 30 bis 80 Prozent große Herrichtungen sind“, sagt Peter Bresinski. „Bei den Häusern in Bergheim und Handschuhsheim kamen noch umfangreiche Arbeiten an der Gebäudesubstanz hinzu.“ Dementsprechend heiß begehrt waren die Reihenhäuser unter den bei der GGH gemeldeten Mietinteressenten. Sie sind bereits alle von Familien bezogen worden.
Die Wohnungen in der Gneisenau- und Mannheimer Straße stoßen ebenfalls auf großes Interesse, sind aber für Bestandsmieter reserviert, die im Zusammenhang mit großen Sanierungen der GGH eine neue Wohnung benötigen. „In beiden Stadtteilen haben wir alte Schätze wieder aufpoliert und günstigen Wohnraum in nachgefragter Lage gesichert. Die Mieter können jetzt sowohl den Charme von Gebäuden aus den 1920er-Jahren als auch die Vorteile und Annehmlichkeiten von Wärmedämmung und zeitgemäßer Ausstattung genießen“, so Peter Bresinski.
