Zweites Leben für Bausteine des Kirchheimer Höllensteins

Die GGH erneuert das Kirchheimer Quartier Höllenstein und schafft hier 335 neue Mietwohnungen. Dabei legt sie großen Wert auf die soziale und ökologische Zukunftsfähigkeit des Quartiers. Auch die Bauphase bietet hierzu bereits Möglichkeiten: So schenkt die GGH Steine einer alten Mauer dem Talhof Schriesheim, der damit auf seinem Grundstück eine Stützmauer errichtet.

Die Mauer im Höllenstein besteht aus dunkelrotem Klinker und umläuft einen großen Teil des noch vorhandenen alten Quartiers. Die Steine sind in einem guten Zustand, aber die Mauer ist für die künftige Bebauung mit offenen, großzügigen Freiflächen nicht mehr vorgesehen. Sie wird deshalb in diesen Tagen zusammen mit den letzten Altbauten abgerissen. Die Menge der Steine beläuft sich auf etwa zwei LKW-Ladungen. „Wir nutzen gern die Gelegenheit, diese Steine einem zweiten Leben zuzuführen. Es freut uns besonders, dass wir damit den Talhof Schriesheim bei seiner großartigen Arbeit mit Wohnsitzlosen unterstützen“, so Astrid Fath, Bereichsleiterin Technik der GGH.

Günther Förster, Einrichtungsleiter Talhof, bedankt sich herzlich für das Engagement der GGH: „Mit den gespendeten Klinkersteinen können wir nun die Stützmauer vor der Alten Villa sanieren und insgesamt den Eingangsbereich verschönern. Als Heidelberger bin ich regelmäßig über die Brücke nach Kirchheim gefahren und habe somit die Bauarbeiten von der ersten Stunde mitbekommen. Immer wieder fielen mir die tollen Klinkersteine auf, die zu unserem Gebäude im Talhof passen. Heidi Farrenkopf, Geschäftsführerin der Wiedereingliederungshilfe der Evangelischen Stadtmission, unterstützte mein Anliegen und stellte den Kontakt zur GGH her.“

„Der Höllenstein ist die größte Neuentwicklung in unserem Bestand mit hohem Anspruch an das städtebauliche Konzept, die architektonische Qualität sowie die soziale und ökologische Zukunftsfähigkeit“, sagt Astrid Fath. „Er ist ein attraktives Quartier für Menschen in allen Lebenslagen. Mit schwellenarmen Wohnungen, die gleichzeitig alters- und familiengerecht sind, hat die GGH wieder eine soziale Durchmischung erreicht, die im Altbestand nicht mehr möglich war.“ 153 Neubauwohnungen sind bereits fertiggestellt und bezogen. 97 weitere Wohnungen werden in diesem Sommer bezugsfertig; sie werden ab Frühjahr vermietet. Im Sommer beginnen außerdem die Bauarbeiten für 85 überwiegend seniorengerechte Mietwohnungen im letzten Bauabschnitt.

Der neue Höllenstein ist außerdem gekennzeichnet durch ein Freiflächenkonzept mit wenig Autoverkehr und geplanten Angeboten für nachhaltige Mobilität. Die GGH will die soziale Entwicklung im Quartier fördern, um zu einem guten Miteinander und einer aktiven Gemeinschaft beizutragen. So sind im letzten Bauabschnitt ein Quartiersplatz und ein Gemeinschaftstreff mit Concierge-Dienstleistungen geplant.

Informationen zum Höllenstein

Über den Talhof Schriesheim

Seit 1983 bietet der Talhof in Schriesheim wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Männern und Frauen als Einrichtung der Wiedereingliederungshilfe nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch umfassende Unterstützung bei besonderen sozialen Problemen. So ist die Einrichtung zu einer Anlaufstelle für jene geworden, die wieder festen Boden unter den Füßen bekommen und ihr Leben in geordnete Bahnen lenken wollen. Der Talhof ist eine Einrichtung der Wiedereingliederungshilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg gGmbH. Diese Betriebsgesellschaft arbeitet im Verbund der Einrichtungen der Evangelischen Stadtmission Heidelberg e.V. mit circa 1200 hauptamtlichen Mitarbeitern und etwa 200 Ehrenamtlichen seit über 150 Jahren in Heidelberg und Umgebung und erfüllt dabei vielfältige diakonische Aufgaben.

Im vollstationären Rahmen erhalten jährlich etwa 100 Betroffene weitreichende Hilfeangebote durch den Sozialdienst sowie die tagesstrukturierende Arbeitstherapie in verschiedenen Werkstätten. Ehemalige Bewohner können im Anschluss an ihre Zeit im Talhof durch eine ambulante Betreuung den Schritt in ein eigenständiges Leben gehen. Der Talhof ist auch und besonders für Frauen und Paare Chance und Hoffnung auf Hilfe zur Überwindung ihrer schwierigen Lebenssituation. Wenn uns Menschen aufsuchen, sind sie außerhalb der Einrichtung oft Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Die öffentliche Meinung über die Lebenssituation Wohnungsloser gründet sich selten auf neutrale Fakten, sondern ist von Unkenntnis, falschen Behauptungen und oberflächlichen Beobachtungen geprägt. Mit unserer Arbeit möchten wir dazu beitragen, Verständnis zu schaffen und diese Vorurteile abzubauen.

Günther Förster (Einrichtungsleiter des Talhofs), Astrid Fath (Bereichsleiterin Technik der GGH) und Sebastian Streckel (Projektleiter der GGH)
Günther Förster (Einrichtungsleiter des Talhofs), Astrid Fath (Bereichsleiterin Technik der GGH) und Sebastian Streckel (Projektleiter der GGH) bei der symbolischen Übergabe der Mauersteine

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